Das Institut des Fleischgewordenen Wortes
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Das Ordensleben (durch das wir uns ganz dem Dienst an Gott weihen) und in dem die Vollkommenheit des Menschen eingebettet ist, besteht hauptsächlich im gemeinsamen Leben und in der Beachtung der drei evangelischen Räte von Keuschheit, Armut und Gehorsam, gedrängt durch die Liebe.
An erster Stelle erwähnt, zieht es seine reichlichen Früchte aus der Taufgnade, da der Ordensmann sich so von den Hindernissen befreit, die ihn von der Glut der Liebe ablenken können und von der Vollkommenheit des göttlichen Kultes; er weit sich inniger dem Dienst an Gott. Die Weihe mit den drei Gelübden wurzelt in der Taufweihe, von der sie der vollkommenste Ausdruck ist; d.h. derjenige, der sich so Gott schenkt, bringt die Erfordernisse der Taufe zur maximalen Vollkommenheit: durch die Taufe sind wir daher zusammen mit Ihm begraben im Tod … (Röm 6,4).
An zweiter Stelle wird es in gewisser Weise verglichen mit dem Martyrium, da der Ordensmann den gleichen Willen wie der Märtyrer besitzt: beide akzeptieren den Tod für diese Welt, um sich voll mit Christus zu vereinen und Teil seines Reiches zu bilden: „auch wenn die Verfolgung fehle, ohne Zweifel hat auch der Friede sein Martyrium: auch wenn wir nicht das Fleisch mit dem Schwert unterwerfen, zweifellos zerstören wir in der Seele mit dem geistigen Schwert die fleischlichen Wünsche“ (hl. Gregor der Große, In Evang., L. 1, Hom. 3: ML 76,1089).
An dritter Stelle stellt die Ordensprofess einen wirklichen Holocaust (Ganzopfer) von sich selbst dar, da man sich kraft der Gelübde mit dem ganzen Selbst Gott schenkt, ohne irgendetwas zurückzubehalten: durch das Gelübde der Keuschheit das eigene Gut des Körpers; durch das Gelübde der Armut die äußeren Dinge; und die Güter der Seele durch das Gelübde des Gehorsams. (hl. Thomas von Aquin, S. Th., II-II, 186, 7.)
An vierter Stelle ist die Ordensprofess eine wirkliche Weihe, durch die der Gottgeweihte etwas Heiliges ist, bestimmt für den Gottesdienst, als Eigentum Gottes.
Mit den Ordensgelübden strengen wir uns an, die drei Begierlichkeiten aus uns selbst auszureißen, die unvereinbar sind mit der Liebe des Vaters:
die genau den Versuchungen entsprechen, mit denen der Dämon unseren Herrn verführen wollte:
In diesen drei Versuchungen „findet man die Materie aller Sünden, weil die Ursachen der Versuchungen die gleichen sind wie die Gier: die Lust des Fleisches, die Hoffnung auf Ehre und die Ambition von Macht“. (hl. Ambrosius, Traktat zum Evangelium nach Lukas, L. IV, Nr. 35)
Es ist dieselbe Strategie, die der Vater der Lüge verwendete mit Adam und Eva, indem er sie einlud von der verbotenen Frucht zu essen, weil es gut war, von ihr zu essen, genüsslich anzusehen und verlockend, um klug zu werden (Gen 3,6).
Daher gibt uns derselbe Christus drei Waffen gegen diese Fallstricke, Waffen, auf die sich eine jede der drei Gelübde zurückführen lassen, in denen hauptsächlich der Ordensstand besteht.
Als Gottgeweihte leben die Missionspriester des Instituts normalerweise in kleinen Gemeinschaften aus zwei oder mehr Mitgliedern. Das Gemeinschaftsleben ist ein wesentlicher Punkt unserer Spiritualität. Jedes Mitglied unterstützt sich gegenseitig und die Gemeinschaft wird stärker, eine kleine ideale Gesellschaft, in der das Evangelium zusammen mit christlicher Nächstenliebe herrscht. Die Seminaristen verbringen fast jeden Moment zusammen, vor allem ihr Gebet und die Ausbildung, um sich für die Zukunft in der Mission mit einem anderen Priester vorzubereiten.