Spiritualität

Freude und Ernsthaftigkeit

Die innige Nachfolge Jesu Christi versucht eine reale Nachahmung seines Lebens zu sein. Im Evangelium lassen sich viele freudige Momente finden, vor allem dann, als seine Gottheit irgendwie sich bemerkbar machte. Es lässt sich aber auch ein gewisser Ernst erkennen, mit der Christus seine Mission erfüllt, nach der er alles so tut, wie der Vater es will. Dieser Rhythmus von Freude und Ernsthaftigkeit, von Freitag und Sonntag, von Karwoche und Osteroktav, von Advent und Weihnachten, zeichnet uns aus.

Die hl. Theresa von Lisieux sagt, „Die Freude steckt nicht in den Dingen, sondern im Innersten unserer Seele.“ Wenn dort der Friede Christi regiert, erfährt die Seele ebenso einen tiefen Frieden und eine Freude, die aus dieser Liebe kommt. Wenn der Ordensmann in Nachahmung der Liebe Christi sich in seiner Hingabe an Christus verschenkt, vereint er sich immer mehr mit ihm und so auch mit seinen Freuden und Leiden, mit seiner Freude und mit seinem Ernst.

Christus hat auch das Kreuz in der Weise auf sich genommen, dass er bereits die Auferstehung in den Blick nahm: „Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen,“ (Heb 12,1-2).

Die Momente der Freude werden gelebt in der regelmäßigen Rekreation oder in denTreffen mit den anderen Mitgliedern des Ordens, um sich gegenseitig zu stärken und die Freude der gemeinsamen Berufung zu leben. Die Momente der Ernsthaftigkeit finden ihren Platz, u.a., in der Liturgie, wenn wir dem Mysterium Gottes begegnen und es feierlich begehen, in der Ausbildung, wenn wir die Lehre der Kirche lernen und vertiefern, usw.