Spiritualität

Missionarisch und marianisch

Essenziell missionarisch

bei einer VolksmissionDer Missionspriester ist ein Geweihter Mann, der dem Ruf Christi zur Mission antwortete: „Geht in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Mk 16,15).

Er widmet sein ganzes Leben der Verkündigung des Evangeliums und der Spendung der Sakramente, vor allem der heiligen Eucharistie und dem Bußsakrament. Sein ganzes Leben ist intimer Kontakt mit Gott durch Gebet und Betrachtung, der Quelle all seiner apostolischen Arbeit.

Predigt

Predigen ist die erste Pflicht für die Evangelisierung der Kultur. Was der Missionspriester zu predigen hat, ist vor allem das Evangelium, die „Gute Nachricht“, die Verkündigung des universalen Heils in Christus, Gottes Wort das Fleisch geworden ist. Dies beinhaltet den Glauben, den er jeder Person „bis ans Ende der Erde“ (Apg 1,8) predigen wird. Diese Mission erfordert eine tiefe Kenntnis der Heiligen Schrift. Das einfache Studium des geschriebenen Wortes ist nicht genug; der Missionspriester sollte die Schrift betrachten und sie als sein „tägliches Brot“ aufnehmen, vor allem das Evangelium Christi. Er wird nicht vergessen, dass die Nahrung der Predigt Gebet ist: Wenn der Priester nicht betet, wird er nicht genug Christus kennen, um ihn zu predigen.

Geistliche Leitung

Der Missionspriester ist ein geistlicher Begleiter, der die Seelen in die Vollkommenheit des christlichen Lebens zu führen hat. Geistliche Begleitung ist eine schwierige Fertigkeit; der hl. Johannes von Avila definiert es als „ars artium“, die Kunst aller Künste, da sie sich mit den höchsten Dingen beschäftigt, nämlich Gott und der menschlichen Seele. Der Priester soll seine Fähigkeiten zum geistlichen Begleiter verbessern, durch das Lesen der Werke von großen Heiligen, die sich in der geistigen Lehre hervorgetan haben, wie des hl. Johannes vom Kreuz oder der hl. Theresa von Avila und der Klassiker der Spiritualität aller Zeiten.

Beichte

Die Vollmacht der Entfernung der Sünde aus den Seelen durch die Beichte ist, nach der Feier der heiligen Messe, das höchste Geschenk, das Christus seinen Priestern gemacht hat. Die Beichte ist wie eine zweite Taufe, in der einer christlichen Seele, die die Gnade Gottes durch die Sünde verloren hat, vergeben werden kann und sie zurückkommen kann zum Haus des Vaters wie der verlorene Sohn (Lk 15,11-32). Der Missionspriester soll eine ausreichende Zeit den Beichten widmen, da eine einzelne Person, die die Gnade Gottes wieder erhält, mehr wert ist als jedes andere Apostolat, das der Priester tun kann.

Lehre / Katechismus

Die Evangelisierung der Kultur besteht im Wesentlichen in der richtigen Lehre der christlichen Doktrin an das Volk, so dass das Evangelium auf jeden Aspekt des menschlichen Lebens angewandt werden kann. Katechismus ist die grundlegende religiöse Bildung, die die Priester in jeder Gemeinde zur Verfügung stellen und, während der Volksmissionen, mit verschiedenen Kommunikationsmitteln und in verschiedenen Stilen, je nach den Menschen und ihrer Kultur. Einige unserer Priester arbeiten auch in Universitäten oder an katholischen Schulen als Lehrer. Während der Ausbildungszeit können unsere Seminaristen Katechismus an die Kinder lehren in einigen Momenten des Apostolats während der Woche.

Predigt der Exerzitien

Die Exerzitien des heiligen Ignatius sind ein perfektes Mittel, um die Kultur zu evangelisieren, unsere ungeordneten Leidenschaften zu tilgen und nach Gott und seinem Willen zu leben. Unsere Missionspriester machen alle zehn Jahre Exerzitien der dreißig Tage – und, während der Ausbildungszeit, jedes Jahr für acht Tage. Die Priester des Instituts sollten immer bereit sein, den Menschen Exerzitien zu predigen und jedes Mal mehr und mehr darin erfahren werden.

Gebet

Das Gebet ist eine große Pflicht eines Missionspriesters. Ohne Gebet wird jede Aktion ineffizient, weil die Quelle jedes Apostolates nichts Anderes ist als Jesus Christus selbst. Die Liturgie des Stundengebetes ist das grundlegende Gebet eines Priesters, in dem er mit der ganzen Weltkirche zusammen betet. Der Rosenkranz ist der beste Weg, unsere Liebe für die Gottesmutter Maria zu zeigen, ebenso wie mit dem Angelus. Die Verehrung der heiligen Eucharistie besteht vor allem in der heiligen Messe und der Eucharistischen Anbetung.

Essenziell  marianisch

Sklaven in Liebe zu MariaKrönung der Marienstatue durch P. Orzu (Neupriester)

Die Weihe an Maria vervollständigt unser Gesamtopfer an Christus in einem höchsten Akt der Unterordnung.

Neben den Gelübden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams machen wir ein viertes: die Weihe an die Jungfrau Maria als Sklaven der Liebe.

Wir machen diese Weihe als eine „mütterliche Sklavenschaft aus Liebe“ nach der Methode des hl. Louis-Marie Grignon de Montfort, aufgeschrieben in seiner Abhandlung über die wahre Hingabe an Maria.

Die guten Taten haben einen doppelten Wert: einen genugtuenden (sie streichen unsere Sünden) und einen verdienstvollen (sie geben uns mehr Herrlichkeit im Himmel). Deshalb bieten wir in dieser Sklavenschaft in Liebe Christus, durch Maria, nicht nur unseren Körper, unsere Seele und Güter, sondern auch unsere guten Taten (in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) mit ihrem verdienstvollen und zufriedenstellenden Wert. Die Jungfrau wird über unsere Verdienste nach ihrem Willen und nur für ihre Absichten verfügen. Es ist ein höchster Akt der Unterordnung unter Christus durch Maria, die Vervollkommnung unserer Gesamthingabe.

Die Folge dieser Weihe ist die „Marianisierung“ des Lebens. Wir tun alles:

  • Durch Maria: sie zeigt die Art und Weise, sie lehrt und sagt uns – wie den Dienern von Kana – was er (Christus) euch sagt, das tut (Joh 2,5). Wir gehen zu Christus durch Maria.
  • Mit Maria: sie ist unser Modell der Tugend, die unsere Absichten, Handlungen und Aktivitäten leiten soll.
  • In Maria: das fleischgewordene Wort verbrachte neun Monate im Schoß der Jungfrau, so dass die geweihte Seele in ihren Akten tief mit der Jungfrau Maria vereinigt werden soll.
  • Für Maria: sie muss das Ende sein, das unser Handeln leitet und der Anziehungspunkt des Herzens einer jeden gottgeweihten Person.
    Jeder treue „Sklave Jesu in Maria“ muss zu ihr beten, an sie denken, über sie sprechen, sie verherrlichen ... er muss immer durch Jesus und Maria, mit Jesus und Maria, in Jesus und Maria, für Jesus und Maria leben.

Marienweihe des Institutes am 8. Mai 2018