Ausbildungsplan

Ausbildungplan

Nach Postulat und einem Jahr Noviziat erfolgen die zeitlichen Gelübde und der Übertritt ins ordenseigene Priesterseminar. Dann setzt sich die Ausbildung fort in einem siebenjährigen Studium, zunächst für 3 Jahre Philosophie und dann 4 Jahre Theologie. In dieser Zeit werden die Seminaristen mit den unterschiedlichen Bereichen dieser Disziplinen vertraut gemacht. Dies geschieht unter Bezugnahme der biblischen, patristischen, liturgischen und theologischen Quellen, unter Führung des Lehramtes der Katholischen Kirche.

In unserer Ausbildung, gemäß dem Lehramt der Katholischen Kirche, folgen wir besonders dem ewigen Erbe des heiligen Meisters Thomas von Aquin und seiner Theologie. Dadurch ergibt sich eine harmonische Berührung und Überschneidung der verschiedenen Fachbereiche, wodurch am Ende eine systematische Gesamtschau der Philosophie wie der Theologie möglich wird.

Die Ausbildung erfolgt in vier Bereichen:

  • dem menschlichen,
  • dem geistigen (spirituellen),
  • dem intellektuellen
  • und dem pastoralen Bereich.

Neben dem Studium bekommen die Kandidaten die pastorale Ausbildung durch Kurse, Vorträge und auch durch konkrete pastorale Erfahrungen:  Die Seminaristen realisieren, unter Anleitung und Begleitung, verschiedene Apostolate: wenigstens eine Volksmission pro Jahr, Katechismusunterricht, Arbeit mit Jugendlichen, Mithilfe in einem Altenheim oder bei der Gefängnisseelsorge, Mithilfe bei den geistlichen Exerzitien, in ordenseigenen Pfarreien, bei intellektuellen Apostolaten, etc.  Diese Apostolate erfolgen während des Semesters jeweils samstags, so dass im Laufe der 7 Jahre jedem einzelnen Kandidaten ein guter Ein- und Überblick sowie persönliche Erfahrung im konkreten pastoralen Arbeitsfeld ermöglicht wird. Auf diese Weise ergibt sich ein sehr weites Spektrum an Erfahrung (Dienst in der Pfarrei, in der Jugendarbeit, in der Kranken- und Altenseelsorge, Herstellung von Druckwerken und Büchern, etc.), die sich harmonisch mit den anderen Inhalten der Ausbildung vereint, so dass wir dem Anspruch, die Evangelisierung der Kultur, gerecht werden können. Die ganze Ausbildung ist daher sehr missionarisch geprägt.

Nach sechs Jahren Seminarzeit erfolgt im Regelfall die Diakonenweihe. Im letzten Jahr steht noch eine vertiefte Vorbereitung zur Spendung des Beichtsakramentes an (Ad Audiendas Confesiones: wobei es sich um eine intensive und angewendete Wiederholung der Moral handelt). Das letzte Jahr im Priesterseminar, schon als Diakon, dient der intensiven Vorbereitung auf die Priesterweihe. In dieser Zeit wird auch der Predigtdienst übernommen, der Kandidat wird begleitend mit der Predigt von Teilen der Exerzitien betraut. Dadurch wird neben der theoretischen Ausbildung, im Rahmen des Seminares, das die theologischen, spirituellen, methodischen und menschlichen Grundlagen vermittelte, zusammen mit der jährlichen Exerzitienzeit, auch eine erste konkrete eigene Erfahrung als Exerzitienbegleiter gemacht. Auf diese Weise laufen in der pastoralen Tätigkeit als Diakon bereits viele Fäden der Ausbildung zusammen. Nach Ablauf eines ganzen liturgischen Jahres, das der Einzelne bereits als Diakon erlebt und mitgestaltet, erfolgt normalerweise die Priesterweihe.

Die ganze Seminarausbildung ist verbunden mit dem Ordensleben. Das tägliche Gebet, die hl. Messe, die eucharistische Anbetung, der Rosenkranz, die regelmäßige Beichte und monatliche Einkehrtage und jährliche Exerzitien sind wesentliche Punkte darin. Die Seminaristen sollen als zukünftige Priester Männer Gottes sein, verankert im Gebet und mit gereiftem Glauben.

Bei der menschlichen Ausbildung werden Tugenden geformt. Die Formung des Charakters, verbunden mit persönlicher Reifung nach dem Vorbild Christi, ist darin ein Ziel. Jährlich verbringen die Seminaristen gemeinsame Tage in den Bergen, was Erholung aber auch Formung ist und diese begünstigt.

Es wird angestrebt, dass nach der Priesterweihe die Grundlegung, die das Seminar gelegt hat, fortgesetzt wird. Das ist ein Lebensauftrag. Diese beständige Fort- und Weiterbildung soll auch weiterführende Studien beinhalten wie ein Lizentiat oder auch eine Promotion. Diese weiterführenden Studien werden im Regelfall an päpstlichen Universitäten, meist in Rom, durchgeführt. Daneben unterhält das Institut ein ordenseigenes Programm der weiterführenden Studien an der ordenseigenen Einrichtung St. Bruno. Grundsätzlich wird angestrebt, dass unsere Mitbrüder eine hervorragende theologische und philosophische Ausbildung bekommen, um auf die Fragen und Probleme unserer Zeit genügend vorbereitet zu sein und der Kirche einen fruchtbaren Dienst leisten zu können.

Die weiterführenden Studien an Universitäten und durch weiterführende Seminare können auch bereits während der Seminarszeit oder danach beginnen.